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bke-Newsletter 131 - August 2020

 

Freie Plätze im Fort- und Weiterbildungsprogramm der bke

Für alle Kurse im Programm Fort- und Weiterbildung der bke, die im Herbst stattfinden, werden die in der jeweiligen Tagungsstätte die geltenden Hygieneregeln konsequent umgesetzt. Aus diesem Grund musste bei einigen wenigen Kursen die Anzahl der Teilnehmenden etwas reduziert werden. Freie Plätze gibt es aber insbesondere noch in folgenden Kursen:

  • Autismus-Spektrum-Störungen - Diagnosekriterien und Therapiemethoden ?mit Dipl.-Psych. Harald Matoni vom 23. bis zum 25. September 2020 in Königswinter (nicht in Hösbach!)
  • Psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter - Ursachen, Symptome und Behandlung ?mit Dr. Andreas Beck vom 30. September bis zum 9. Oktober 2020 in Stein (nicht Hösbach)
  • Qualitätssicherung für insoweit erfahrene Fachkräfte in der Erziehungsberatung mit Dipl.-Päd. Peter Ellesat vom 22. bis zum 24. Oktober in Berlin.

Zum Programm der Fort- und Weiterbildung der bke mit näheren Informationen sowie weiteren buchbaren Kursen und zur Online-Anmeldung gelangen Sie hier.
 

COPSY-Studie - Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE):
Psychische Gesundheit von Kindern hat sich während der Corona-Pandemie verschlechtert 

Die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen in Deutschland hat sich während der Corona-Pandemie vermindert, sie berichten vermehrt von psychischen und psychosomatischen Auffälligkeiten. Betroffen sind vor allem Kinder aus sozial schwächeren Familien. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der sogenannten COPSY-Studie, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland untersucht haben.

Die Auswertung der COPSY-Daten zeigt deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen die seelischen Belastungen der Corona-Pandemie spüren: 71 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich dadurch belastet. Zwei Drittel von ihnen geben eine verminderte Lebensqualität und ein geringeres psychisches Wohlbefinden an. Vor Corona war dies nur bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen der Fall gewesen.

Die Kinder und Jugendlichen erleben während der Krise vermehrt psychische und psychosomatische Probleme: Das Risiko für psychische Auffälligkeiten steigt von rund 18 Prozent vor Corona auf 31 Prozent während der Krise. Die Kinder und Jugendlichen machen sich mehr Sorgen und zeigen häufiger Auffälligkeiten wie Hyperaktivität (24 Prozent), emotionale Probleme (21 Prozent) und Verhaltensprobleme (19 Prozent). Auch psychosomatische Beschwerden treten während der Corona-Krise vermehrt auf. Neben Gereiztheit (54 Prozent) und Einschlafproblemen (44 Prozent) sind das beispielsweise Kopf- und Bauchschmerzen (40 bzw. 31 Prozent). 

Auch bei Themen wie Schule, Familie oder Freunde zeigten sich in der Corona-Zeit auffällige Veränderungen: Für zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sind die Schule und das Lernen anstrengender als vor Corona. Sie haben Probleme, den schulischen Alltag zu bewältigen und empfinden diesen teilweise als extrem belastend. Auch in den Familien hat sich die Stimmung verschlechtert: 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 37 Prozent der Eltern berichten, dass sie sich häufiger streiten als vor der Corona-Krise. 

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Corona-bedingten Veränderungen bestimmte Gruppen von Kindern und Jugendlichen besonders stark belasten", sagt Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der Studie und der Forschungsgruppe "Child Public Health" der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik des UKE. Vor allem Kinder, deren Eltern einen niedrigen Bildungsabschluss beziehungsweise einen Migrationshintergrund haben, erleben die Corona-bedingten Veränderungen als äußerst schwierig. Fehlende finanzielle Ressourcen und ein beengter Wohnraum führen ebenfalls zu einem hohen Risiko für psychische Auffälligkeiten. Mangelnde Rückzugsmöglichkeiten und fehlende Tagestruktur können besonders in Krisenzeiten zu Streit und Konflikten in der Familie führen. Ihre Forderung: "Wir brauchen dringend Konzepte, wie wir die Familien in belasteten Phasen besser unterstützen können. Wir wissen, wenn die Eltern belastet sind, sind es auch die Kinder. Und wenn verschiedene Belastungen zusammenkommen, nimmt das Risiko für psychische und psychosomatische Auffälligkeiten zu."

Für die COPSY-Studie wurden bundesweit 1040 Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren sowie 1586 Eltern per Online-Fragebogen vom UKE und von infratest dimap befragt. Die UKE-Forschenden kooperierten für die Studie mit dem Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance in Berlin, dem Robert Koch-Institut (RKI) sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 

Quelle: Pressemeldung Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf vom 10.7.2020 (gekürzt).
Zur Pressemitteilung geht es hier.
Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Digitalisierung der Kinder- und Jugendhilfe - nicht nur zu Zeiten von Corona
Zwischenruf des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF)

Die Ständige Fachkonferenz 1 (SFK 1) "Grund- und Strukturfragen des Jugendrechts" des DIJuF zeigt in einem "Zwischenruf" vom 7. Juli 2020 Punkte auf, die bei der Digitalisierung der Kinder- und Jugendhilfe zu beachten sind. Dabei geht es um den Bedarf sowie die Grenzen beim Einsatz digitaler Kommunikationswege. Die SFK fordert eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie für die Kinder- und Jugendhilfe und den Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie die Sicherung des (datenschutz-)rechtlichen Rahmens und der Finanzierung. Neben der technischen Ausstattung besteht die Anforderung an die Qualifizierung von Fachkräften im Hinblick auf die Methodik professioneller Beziehungsgestaltung mit Hilfe digitaler Medien.

Zum Zwischenruf des DIJuF gelangen Sie hier.

 


Sinus-Jugendstudie 2020 - Wie ticken Jugendliche?

Die Jugend fühlt sich zu wenig gehört und nicht ernst genommen. Die SINUS-Jugendstudie 2020 "Wie ticken Jugendliche?" untersucht alle vier Jahre die Lebenswelten 14- bis 17-ja?hriger Teenager in Deutschland. Die Fragestellungen der neuen Studie waren: Welche Themen sind der Jugendgeneration wichtig? Wie blicken die jungen Menschen in die Zukunft? Und nicht zuletzt: Wie kommen die Jugendlichen in der Ausnahmesituation der Corona-Krise zurecht?

"Wie ticken Jugendliche?" ist eine im Auftrag von der Bundeszentrale für politische Bildung, der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, der BARMER, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, dem Deutschen Fußball-Bund, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, der Deutschen Sportjugend und der DFL Stiftung durchgeführte Studie des SINUS-Instituts, Heidelberg/Berlin.

Die Studie ist als gedrucktes Buch in der Schriftenreihe (Band-Nr. 10531, Bereitstellungspauschale 4,50 €) der Bundeszentrale fu?r politische Bildung/bpb erschienen.
Sie steht auch als ePub kostenfrei zum Download bereit.

Quelle: Pressemitteilung und Kurzzusammenfassung vom 23. Juli 2020.

 

 

 

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